Die Bundesregierung will bei der Arzneimittelversorgung der Diabetiker sparen. Bestimmte Insulinpräparate sollen gesetzlich versicherten Patienten mit Typ-2-Diabetes künftig nicht mehr verschrieben werden dürfen.
Das sieht ein Beschlußentwurf des Gemeinsamen Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen (GBA) vor, der dort am 21. Februar eingebracht werden soll.
Moderne Insulinanaloga sollen Kassenpatienten, die nicht bereits darauf eingestellt sind, nicht mehr verordnet werden, da das "Behandlungsziel (...) mit Humaninsulin ebenso zweckmäßig, aber kostengünstiger zu erreichen ist". Bisher werden 400 000 Diabetiker mit Insulinanaloga behandelt. Die Entscheidung hat bei Patientenverbänden und Medizinern Empörung ausgelöst. Insulinanaloga sind zwar teurer als Humaninsulin, sie erleichtern aber den Umgang mit der Krankheit.
Diabetiker, deren Bauchspeicheldrüse nur eingeschränkt Insulin produziert, müssen sich das Hormon vor den Mahlzeiten injizieren. Humaninsuline, gentechnisch hergestellte Imitate des menschlichen Insulins, wirken verzögert; zwischen Spritze und Essen muß deshalb eine halbe Stunde Abstand liegen. Kommt das Essen zu spät auf den Tisch, droht Unterzuckerung. Synthetische Analog-Insuline wie Lispro, Glulisin und Aspart sind hingegen chemisch so verändert, daß sie sofort wirken. Der Patient kann, sobald das Schnitzel auf dem Teller liegt, spritzen und zubeißen. "Es ist eine Frage der Lebensqualität", sagt Professor Werner Scherbaum, Ärztlicher Direktor des Deutschen Diabetes-Zentrums in Düsseldorf.
Der Beschlußentwurf basiert auf einer Analyse des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Die Experten kamen nach Sichtung von vier großen Studien zu dem Schluß, daß Insulinanaloga nicht besser wirken als das günstigere Humaninsulin. Die Frage der Lebensqualität spielte keine Rolle. "Ein Produkt, das nicht besser ist, darf auch nicht teurer sein", meint Karl Lauterbach, SPD-Gesundheitsexperte im Bundestag. "Irgendwo muß man mal anfangen zu sparen." ik
Das sieht ein Beschlußentwurf des Gemeinsamen Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen (GBA) vor, der dort am 21. Februar eingebracht werden soll.
Moderne Insulinanaloga sollen Kassenpatienten, die nicht bereits darauf eingestellt sind, nicht mehr verordnet werden, da das "Behandlungsziel (...) mit Humaninsulin ebenso zweckmäßig, aber kostengünstiger zu erreichen ist". Bisher werden 400 000 Diabetiker mit Insulinanaloga behandelt. Die Entscheidung hat bei Patientenverbänden und Medizinern Empörung ausgelöst. Insulinanaloga sind zwar teurer als Humaninsulin, sie erleichtern aber den Umgang mit der Krankheit.
Diabetiker, deren Bauchspeicheldrüse nur eingeschränkt Insulin produziert, müssen sich das Hormon vor den Mahlzeiten injizieren. Humaninsuline, gentechnisch hergestellte Imitate des menschlichen Insulins, wirken verzögert; zwischen Spritze und Essen muß deshalb eine halbe Stunde Abstand liegen. Kommt das Essen zu spät auf den Tisch, droht Unterzuckerung. Synthetische Analog-Insuline wie Lispro, Glulisin und Aspart sind hingegen chemisch so verändert, daß sie sofort wirken. Der Patient kann, sobald das Schnitzel auf dem Teller liegt, spritzen und zubeißen. "Es ist eine Frage der Lebensqualität", sagt Professor Werner Scherbaum, Ärztlicher Direktor des Deutschen Diabetes-Zentrums in Düsseldorf.
Der Beschlußentwurf basiert auf einer Analyse des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Die Experten kamen nach Sichtung von vier großen Studien zu dem Schluß, daß Insulinanaloga nicht besser wirken als das günstigere Humaninsulin. Die Frage der Lebensqualität spielte keine Rolle. "Ein Produkt, das nicht besser ist, darf auch nicht teurer sein", meint Karl Lauterbach, SPD-Gesundheitsexperte im Bundestag. "Irgendwo muß man mal anfangen zu sparen." ik