Diesen Artikel habe ich gefunden und kann ihn nicht zurückhalten. Viel Spaß beim lesen.
"O Wunder der Jugend!
Nein, wir wollen hier nicht über Tokio Hotel höhnen. Sonst müßten wir jetzt auch noch die Greuel der Bay City Rollers aufarbeiten. Reden wir über Happy Slapping. Das klingt nach Badelatschen am Strand. Falsch. Es geht auch nicht um eine von Jürgen Klinsmanns putzigen "Du wirst Weltmeister Robert Huth tschaka-tschaka"-Übungen.
Ganz anders: Beim Happy Slapping scharen sich junge Menschen um einen schwächeren Mitschüler - nicht, um mit ihm die Integralrechnung zu bimsen, sondern um ihn vor laufender Kamera zu vermöbeln. Wer gerade nicht dabeisein kann, guckt sich die Aufnahmen später auf dem Handy an. Im vorigen Jahrtausend gab es zur kollektiven Triebabfuhr die sogenannte Klassenkeile. Doch damals mußte man einen Vorwand haben und konnte nur in Echtzeit zusehen.
Das war uncool.
Heute ist so was ein Medien-Event. Natürlich spornt es junge Leute an, wenn sie mitbekommen, daß es einen Schulhof weiter ein bißchen forscher zur Sache geht. Dieser Leistungsvergleich entspricht den Anforderungen des Entertainment-Zeitalters und wird deshalb die altmodischen Mathematik-Olympiaden ablösen. Die Aufnahmen müssen übrigens nicht unbedingt nur fürs Handy bestimmt sein. Kürzlich sollen Mitarbeiter einer ZDF-Sendung Jugendliche dafür bezahlt haben, daß sie eine Prügelei simulieren. Das funktionierte. Hauptsache, Kamera.
Was daran optimistisch stimmt: Wenn aus solchen jungen Menschen mal Politiker geworden sind, dann werden sie Kriege nicht mehr für Super bleifrei oder anderer niederer Beweggründe wegen führen, sondern ausschließlich um der reinen Ästhetik willen, einfach, um die eindrucksvollsten Szenen hinterher ihren Leuten vorspielen zu können:
"Woooaaash, hier verglüht St. Peter-Ording."
Ansonsten gilt: nichts gegen die Jugend von heute.
Die ist immer noch so wie die von früher, nämlich auch nicht mehr, was sie mal war.
André Mielke"
Mit freundlichem Gruß
Der Klaus
"O Wunder der Jugend!
Nein, wir wollen hier nicht über Tokio Hotel höhnen. Sonst müßten wir jetzt auch noch die Greuel der Bay City Rollers aufarbeiten. Reden wir über Happy Slapping. Das klingt nach Badelatschen am Strand. Falsch. Es geht auch nicht um eine von Jürgen Klinsmanns putzigen "Du wirst Weltmeister Robert Huth tschaka-tschaka"-Übungen.
Ganz anders: Beim Happy Slapping scharen sich junge Menschen um einen schwächeren Mitschüler - nicht, um mit ihm die Integralrechnung zu bimsen, sondern um ihn vor laufender Kamera zu vermöbeln. Wer gerade nicht dabeisein kann, guckt sich die Aufnahmen später auf dem Handy an. Im vorigen Jahrtausend gab es zur kollektiven Triebabfuhr die sogenannte Klassenkeile. Doch damals mußte man einen Vorwand haben und konnte nur in Echtzeit zusehen.
Das war uncool.
Heute ist so was ein Medien-Event. Natürlich spornt es junge Leute an, wenn sie mitbekommen, daß es einen Schulhof weiter ein bißchen forscher zur Sache geht. Dieser Leistungsvergleich entspricht den Anforderungen des Entertainment-Zeitalters und wird deshalb die altmodischen Mathematik-Olympiaden ablösen. Die Aufnahmen müssen übrigens nicht unbedingt nur fürs Handy bestimmt sein. Kürzlich sollen Mitarbeiter einer ZDF-Sendung Jugendliche dafür bezahlt haben, daß sie eine Prügelei simulieren. Das funktionierte. Hauptsache, Kamera.
Was daran optimistisch stimmt: Wenn aus solchen jungen Menschen mal Politiker geworden sind, dann werden sie Kriege nicht mehr für Super bleifrei oder anderer niederer Beweggründe wegen führen, sondern ausschließlich um der reinen Ästhetik willen, einfach, um die eindrucksvollsten Szenen hinterher ihren Leuten vorspielen zu können:
"Woooaaash, hier verglüht St. Peter-Ording."
Ansonsten gilt: nichts gegen die Jugend von heute.
Die ist immer noch so wie die von früher, nämlich auch nicht mehr, was sie mal war.
André Mielke"
Mit freundlichem Gruß
Der Klaus