Sie, ich und ihr Anhang

Wenn plötzlich eine Person mehr in der Wohnung lebt

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Sie, ich und ihr Anhang

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Gepostet: 10.02.2013 - 12:31 Uhr  ·  #1
Guten Tag,
Auf der Suche nach einem Ventil bin ich auf dieses Forum gestoßen und bevor ich nun mehr Zeit damit verliere, diese lange und beschwerliche Reise zu beschreiben, komme ich gleich zum Punkt.

Ich lebe mit einer Freundin zusammen, wir kommen gut aus und teilen so ziemlich oft die gleiche Meinung. Eines Tages, so vor 2 Jahren kam sie freudestrahlend nach Hause und erzählte mir von ihrem neuen Freund, Netter Junge, kennen sich aus der Uni, lebt in der selben Stadt, hach wie herrlich!
Damals bestand meine größte Angst darin, dass ich soziophobes Nagetier einsam ende, weil besagte Freundin mit neuem Anhang rumhängen würde und zwar außerhalb der gemeinsamen Wohnung.
Wie schön, dass sich diese Angst nicht bestätigt hat, nein, sie hängen nicht außerhalb der Wohnung rum und machen so Pärchenkram wie Kinogehen, Eisessen, Radtouren, wilde Spiele im Wald oder oder oder. Nein! Sie hängen 3-4 Tage die Woche in der Wohnung rum, kichern entweder in ihrem Zimmer um die Wette oder besetzen das Wohnzimmer, um Filme in absurd hoher Lautstärke zu hören.

Anfangs habe ich sie darauf angesprochen, dass sie mir bitte Bescheid gibt, wenn er länger bleibt, sprich mehr als eine Nacht bei uns schläft. Inzwischen kommt er unangekündigt, bleibt meistens das ganze Wochenende und wenn einer geht, dann bin ich es!

Ich muss nicht mit ihr darüber sprechen, das haben wir aber irgendwie scheint ihre Haut mit einem Zuckerguss aus Liebe und Honig überzogen zu sein, durch den nichts dringen kann, was ein bisschen gegen seine Existenz spricht.

Nun teile ich mir also eine Wohnung mit 1 1/2 Leuten, von denen ich nur mit dem ganzen Teil einen Vertrag habe und den halben Teil trotzdem fast jeden Tag sehe.

Desweiteren verfallen die beiden Turteltauben in eine Art Starre, wenn es um Sauberkeit geht. Ihr eigene ist mir Jacke wie Hose, aber wenn sich in der Küche und im Wohnzimmer das Geschirr stapelt und der verschimmelte Käse leise seufzend über den Boden krabbelt, sollte doch in jedem Kopf ein Schalter umlegen, oder?
Oder ist das wieder dieser Zuckergussfall? Nichts kommt durch, was die gemeinsame Zeit stören könnte?
Da muss ich also Mutti spielen, weil ich keine Lust habe den ganzen Käse alleine einzufangen, und meine erwachsene Mitbewohnerin zum Aufräumen auffordern!

Na ja und er macht eben gar nix. Er sitzt nur rum und fummelt ein bisschen, wenn ich dabei bin. Als mein Vater und ich das Sofa mal verrückt haben und eine leere Kondompackung gefunden habe, wusste ich, dass es nicht nur beim Fummeln bleibt, wenn sie alleine im Wohnzimmer sind und das ist irgendwie bäh, auch wenn ich froh bin, dass sie aus 1 1/2 nicht zwei Ganze machen wollen ;)

So, hab ich mich nun ausgemeckert?
Joa, ich denke schon.
Es nervt eben, dass ich in diesem Moment nichts tun kann.
Scheiß Liebe, könnte nach 2 Jahren ruhig ein wenig der Vernunft gewichen sein, aber nun gut. Ein Jahr halte ich es vielleicht noch aus, dann zieh ich weg. Oder schon früher, wenn der ganze Meckerdämon vorzeitig aus mir rausbricht ;)

Danke für die Gelegenheit das alles mal niederzuschreiben.
Tschüssili.
Misk
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Re: Sie, ich und ihr Anhang

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Gepostet: 14.11.2013 - 09:47 Uhr  ·  #2
Oh weh, deinen Verdruss kann ich verstehen. In dieser Situation würde ich mich auch nicht wohlfühlen!

Doch beim Meckern würde ich es nicht lassen! Vielleicht hast du dich schon mit ihr ausgesprochen: sie müssen berücksichtigen, dass auch noch jemand anderes in Wohnung lebt! Zumal ich sie schon wegen der entstehenden Umkosten ab und an zu ihm rausgeschmissen hätte.

Aber naja, hoffe, es hat sich gebessert! :)
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Re: Sie, ich und ihr Anhang

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Gepostet: 24.01.2014 - 13:35 Uhr  ·  #3
Danke für die Antwort ;)

Es hat sich ein bisschen gebessert, was aber nicht an einem Sinneswandel liegt. Er ist ganz einfach ins Haus nebenan gezogen und nun verteilt sich ihre Zeit auf zwei Haushalte.

Ich habe inzwischen mehrfach versucht mit ihr zu reden. Step by Step, man muss ja nicht alles auf einmal rauslassen. Aber selbst einfache Bitten wie "Macht ihr mal die Tür zu, wenn ihr im Zimmer seid?", werden nach einigen Tagen vergessen und nicht mehr beachtet.

Wenn ich die Ordnung zum Thema mache, grinst sie nur und meint, dass sie halt 'ne Sau ist und wenn ich mit ihr darüber spreche, dass ihr Freund mich weitestgehend ignoriert, versichert sie mir, dass er auch bei anderen so ist.

Als wir letztens eine Nachzahlung im dreistelligen Bereich hatten, fragte sie mich nur doof, wie das denn komme. Ich verwies auf ihren Freund, woraufhin sie meinte, dass er so oft gar nicht da war und ich das eh nicht nachweisen könnte.

Ich fühle mich also noch immer verarscht und fiebere meinem Auszug entgegen.
Bald bald bald ;D

Ich denke inzwischen, dass es teilweise auch an mir liegt. Ich scheue Konfrontationen und hab keinen Hinterteil in der Hose mal auf den Tisch zu hauen. Wenn ich von Anfang an klare Fronten geschaffen hätte, wäre es heute vielleicht weniger nervig.

Und zum Schluss noch eine kleine Geschichte: Nachdem er also nebenan eingezogen ist, kam er eines Abends vorbei, ging ins Badezimmer und wusch sich dort seine laaaangen Haare. Die hohe Nachzahlung im Hinterkopf wandte ich mich an meine Mitbewohnerin und fragte sie, was das soll. Die Antwort war so typisch für sie....: Na ich hatte keine Lust meinen ganzen Kram mit rüberzuschleppen also musste er halt herkommen =)

Ja, es gibt Leute, die scheißen auf andere und wie es aussieht, lebe ich momentan mit so einer Person zusammen ;D
Leckerschmecka
Motzer
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Re: Sie, ich und ihr Anhang

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Gepostet: 22.12.2016 - 17:10 Uhr  ·  #4
Wow, deine Geschichte ist zwar schon ne Weile her, weckt aber echt schlechte Erinnerungen bei mir. Meine beste Freundin hat sich auch mal einen Typen gesucht der einfach furchtbar war. Er hatte zu allem eine Meinung und konnte seinen Mund nicht halten. Gott sei dank ist er irgendwann weggezogen, da er woanders einen Job bekam. Die beiden haben sich dann getrennt. Zum Glück, so blieb unsere Freundschaft erhalten.
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